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Der Film "Der Club der toten Dichter" im Pädagogik-Unterricht

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Der Film "Der Club der toten Dichter" im Pädagogik-Unterricht
Kapitel 2
Kapitel 3.1-3.3
Kapitel 3.3-3.5
Kapitel 4.1-4.2
Kapitel 4.3-4.4
Kapitel 5-6
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Universität Bielefeld, Fakultät für Pädagogik

 Sommersemester 1997

  Hausarbeit

Der Film ‚Der Club der toten Dichter’ im UFP-Unterricht


 


Gliederung

  • Vorbemerkungen (0)

  • Einleitung (1)

  • ‘Der Club der toten Dichter’ – Medien und Inhalte (2)

    • Inhaltliche Zusammenfassung des Films (2.1)

    • Kurze Filmanalyse (2.2)

    • Der Film in der pädagogischen Fachliteratur (2.3)

  • ‘Der Club der toten Dichter’ aus pädagogischer Sicht (3)

    • Der Lehrer im Spannungsfeld zwischen Institution, Schülern und Eltern
      oder: Die Frage nach der ‚Schuld’ an Neils Selbstmord
      (3.1)

    • Das Schüler-Lehrer-Verhältnis
      oder: Balanceakt zwischen Nähe und Distanz
      (3.2)

    • Keatings Unterrichtsmethoden
      oder: Zwischen Erziehung zur Selbstverwirklichung und Manipulation
      (3.3)

    • Lehrerselbstverständnis kontra Lehrplan
      oder: Unterrichtsziele zwischen Realismus und Romantik
      (3.4)

    • Zwischenfazit:
      Pädagogische Verantwortung als zentrales Thema im ‘Club der toten Dichter’
      (3.5)

  • ‘Der Club der toten Dichter’ im UFP-Unterricht (4)

    • Didaktische Analyse (4.1)

      • Einordnungsmöglichkeiten im Lehrplan des Unterrichtsfachs Pädagogik (4.1.1)

      • ‘Der Club der toten Dichter’ als Einführungs-, Vertiefungs- oder Wiederholungsthema (4.1.2)

    • Methodische Aspekte (4.2)

      • Hermeneutische Interpretation von Dialogsequenzen (4.2.1)

      • Filmanalyse (4.2.2)

      • Reflexionsmöglichkeiten mit Hilfe von Unterrichtsgesprächen (4.2.3)

      • Literaturarbeit (4.2.4)

    • Mögliche Lernziele (4.3)

      • Selbstreflexion und Betroffenheit (4.3.1)

      • Erziehung zu Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung (4.3.2)

      • Andere Lernziele und zusammenfassende Darstellung (4.3.3)

    • Beispiel einer Unterrichtssequenz zum ‘Club der toten Dichter' (4.4)

      • Baustein Nr. 1: Präsentation des Films (4.4.1)

      • Baustein Nr. 2: Filmbetrachtung (4.4.2)

      • Baustein Nr. 3: Hermeneutische Interpretation von Dialogsequenzen (4.4.3)

      • Baustein Nr. 4: Schüler-Lehrer-Beziehung und Keatings Unterrichtsmethoden (4.4.4)

      • Baustein Nr. 5: Romantik vs. Realismus (4.4.5)

      • Baustein Nr. 6: Die ‚Schuldfrage' (4.4.6)

      • Baustein Nr. 7: Abschlußdiskussion: Pädagogische Verantwortung als „roter Faden“ im ‚Club der toten Dichter’ (4.4.7)

  • Zusammenfassung und Resümee (5)

  • Literaturverzeichnis (6)

 


Vorbemerkungen (0)

Dieser Hausarbeit sollen drei kurze Vorbemerkungen vorangestellt werden:

·        Einige zentrale Argumentationen und Ideen wurden maßgeblich durch die pädagogische Analyse des Films ‚Der Club der toten Dichter’ in einem gleichnamigen Kolloquium beeinflußt, das von Peter Kraft an der Universität Bielefeld im Rahmen des Lehrangebots der Fakultät für Pädagogik im WS 1994/95 veranstaltet wurde. Der Film wurde in diesem Zusammenhang besonders unter dem Gesichtspunkt der pädagogische Verantwortung analysiert.

·        Da die Dialoge im Film wörtlich nicht den Zitaten im Buch zum Film von N. H. Kleinbaum (1991) entsprechen bzw. der Bedeutungszusammenhang derselben im Buch an manchen Stellen sogar verfälscht wird, basieren alle in dieser Hausarbeit wiedergegebenen Dialoge und Gedichtauszüge auf der deutschen Synchronisation des Filmtons. Dieses Vorgehen rechtfertigt sich m.E. unter anderem dadurch, daß im Unterricht hauptsächlich der Film zum Einsatz kommen soll, und der Film in seiner deutschen Synchronisation zudem von mir als in sich geschlossenes „Kunstwerk“ betrachtet wird. Es ist jedoch anzumerken, daß auf diese Weise auch Auszüge aus Gedichten in gekürzter Übersetzung wiedergegeben werden.

·        In dieser Hausarbeit sind zum Zweck der Visualisierung viele gescannte Standbilder des Films eingebunden. Daher muß an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß sämtliche Rechte für die Veröffentlichung dieser Bilder bei der Firma Touchstone liegen.

 

Einleitung (1)

 

Carpe diem! (Nutze den Tag!)

Pflückt Rosenknospen solange es geht, die Zeit sehr schnell euch enteilt,

dieselbe Blume, die heute noch steht,

ist morgen dem Tode geweiht.

(ohne Quellenangabe)

Die Institution Schule wurde in den letzten Jahrzehnten häufig in Kino- und Fernsehfilmen thematisiert (vgl. Koch 1990, S. 56). Kaum ein Film erweckte jedoch dermaßen öffentliches Interesse wie der ‚Club der toten Dichter’ des australischen Regisseurs Peter Weir. Dieser inhaltlich sehr facettenreiche Film ist in der Lage, beim Zuschauer tiefe Emotionen zu erzeugen, sowie zum Nachdenken über Schule und Erziehung im allgemeinen anzuregen, und dies trotz Verzicht auf Modethemen wie Gewalt und überzogene Dramatik. Dennoch kann man diesen Film als „Kunstwerk“ ansehen, an dessen Erfolg Leistungen brillanter Schauspieler wie Robin Williams in der Rolle des Lehrers John Keating sowie Robert Sean Leonard und Ethan Hawke nicht unbeteiligt sind.

Diese Hausarbeit basiert auf der Idee, diesen Film für den Unterricht im Unterrichtsfach Pädagogik zugänglich zu machen. Dabei sollen vor allem die drei folgenden Ziele im Vordergrund stehen:

1)      Inhaltliche Analyse des Films unter pädagogischen Aspekten

2)      Analyse und Systematisierung der pädagogischen Fachliteratur zum Film ‚Der Club der toten Dichter’

3)      Aufzeigen von Anknüpfungspunkten  bezüglich des Einsatzes des Films im UFP- Unterricht, dabei im besonderen: didaktische und methodische Analyse sowie Entwurf einer kurzen Unterrichtssequenz zum ‚Club der toten Dichter’ im UFP-Unterricht

Der folgende Abschnitt liefert zunächst weitere Hintergrundinformationen zum Film, wie eine kurze Zusammenfassung der Handlung (Abschnitt 2.1), den Versuch einer Filmanalyse unter formalen Aspekten, eine Bewertung der unterschiedlichen Medien zum Film (2.2) sowie die Nennung und Systematisierung der pädagogischen Fachliteratur über den Film (2.4).

Im dritten Abschnitt werden fünf inhaltliche Themenaspekte, die auch im UFP-Unterricht behandelt werden können, exemplarisch mittels qualitativer Verfahren analysiert (3.1 - 3.4). In Abschnitt 3.5 folgt die inhaltliche Verknüpfung dieser Themen unter dem zentralen Aspekt der pädagogischen Verantwortung.

Im vierten Abschnitt wird schließlich die Einsatzmöglichkeit des Films im UFP-Unterricht didaktisch (4.1) und methodisch (4.2) eingehender betrachtet. In Abschnitt 4.3 werden mögliche Lernziele bezüglich einer Behandlung des Films im Unterricht benannt und fachdidaktisch begründet. Ein Beispiel für eine Unterrichtseinheit zum Film folgt in Abschnitt 4.4.

Abschließend werden die zentralen Aspekte und Ergebnisse unter Punkt 5 zusammengefaßt.



 

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